Ernährung-Fibel schlägt Ernährungsirrtümer in die Flucht



Ernährungs-Fibel

Zum Jahresanfang werdet ihr wieder mit werbewirksamen, einnahmeträchtigen Versprechungen bombardiert. Wie gern würdet ihr daran glauben ... glaubt ihr? In dieser ErnährungsFibel zeige ich euch die manchmal trübe, aber medizinisch fundierte Realität, werde  zukünftig das ein oder andere zu verschiedenen Themen posten.


Stell dir vor, die Fibel spräche zu dir, etwa so:
"Ich bin dein kleines 1x1. Dein ABC. Ich biete keine hohe Mathematik; bin kein Doktor der Philosophie, Literatur und Rechtskunde.  Aber was ich bin: dein empathischer Abnehm-Professor. Der mit dir von dick zu dünner geht."


Beginnen wir unser Programm mit dem Aufräumen des Irrtümer-Schrankes.


1. Ein Gläschen Schnaps bringt die Verdauung in Schwung 

Besonders nach deftiger Hausmannskost, die nach dem Genuss oft schwer im Magen liegt, gönnt man sich ein Schnäpschen. Denn das hilft, schneller zu verdauen, sagt der Volksmund.

Falsch! Wie das Züricher Universitätsspital herausgefunden hat, bremst Alkohol sogar die Geschwindigkeit, mit der wir verdauen. 


2.Abends essen macht dick 

Da das Verdauungssystem nachts auf Sparflamme arbeitet, setzt die Völlerei am Abend besonders an den Hüften an – so zumindest die weit verbreitete Ansicht. 

Falsch! Zwar kann es passieren, dass durch die späte Nahrungsaufnahme die Nachtruhe gestört wird, aber dicker wird man keineswegs! Denn das Verdauungssystem ist – anders als früher stets behauptet – auch nachts aktiv, wenn nicht sogar aktiver als am Tag. Auch eine 1997 in Amerika durchgeführte Langzeitstudie mit 7.000 Probanden zeigte keinen Gewichtsunterschied bei Früh- und Spätessern.
Nicht die Uhrzeit ist also entscheidend bei der Gewichtszunahme, sondern vielmehr die Kalorienmenge, die man pro Tag zu sich nimmt.Wie käme es sonst, dass es auch schlanke Nachtdienste gibt?


3.Rohkost ist in jedem Fall gesund 

"Lasst die Nahrung so natürlich wie möglich." Dieser Satz des deutschen Ernährungswissenschaftlers Werner Kollath (1892-1970) wird vor allem von Vollwertköstlern gerne zitiert. Denn in ungekochter, natürlicher Form sind noch alle Nährstoffe enthalten, die beispielsweise durch Hitze verloren gehen. Richtig?

Das stimmt nicht so ganz! Zwar können Vitamin C und einige B-Vitamine tatsächlich durch Hitze "verkochen", das gilt aber nicht für Mineralien. Wie Studien gezeigt haben, kann der Körper darüber hinaus zum Beispiel Antioxidantien wie Beta-Carotin aus Karotten oder Lycopin aus Tomaten besser verwerten, wenn sie vorher kurz (!) gekocht wurden.

Damit nicht genug: auch Rohkost selbst hat so seine Tücken. Naturbelassenes Gemüse ist nämlich nur schwer verdaulich. Lagern sich die unverdauten Nahrungsmittelbestandteile im Darm ab und werden von Mikroorganismen vergoren, kann das zu Verdauungsstörungen, Blähungen und Durchfall führen. Vor allem für Menschen mit trägen Darm kann das tragende Folgen haben.

4.Fünf Mahlzeiten am Tag sind optimal 

Wer abnehmen oder schlank bleiben will, isst am besten fünf kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt. Diesen Rat hört man immer wieder.
Das ist allerdings nur für Menschen empfehlenswert, die unter einem stark schwankenden Blutzuckerspiegel leiden. Mehrere kleine Mahlzeiten am Tag sorgen hier dafür, dass der Zuckerspiegel konstant bleibt und das Gehirn mit ausreichend Energie versorgt wird.
Übergewichtige hingegen fahren mit lediglich drei Mahlzeiten am Tag ebenso gut, meist sogar besser. Denn oftmals neigen sie dazu, auch bei einem Zwischensnack arg zuzulangen, was sich wiederum auf der Waage zeigt.  

5. Viel trinken ist ein Muss 

Um optimal zu funktionieren, benötigt der Körper viel Flüssigkeit. Drei Liter Wasser pro Tag zu trinken, wird daher von vielen Seiten geraten.
Das stimmt ebenfalls nur teilweise. Auch weniger trinken, kann schon genügen. Denn wir nehmen über die Nahrung bereits einen großen Teil an Wasser zu uns. Zudem entsteht auch bei der Verdauung Flüssigkeit. Es reicht also vollkommen, täglich anderthalb bis zwei Liter Wasser zu trinken.



Darüber hinaus kann zu viel trinken unter Umständen sogar tödliche Folgen haben – besonders dann, wenn man unter Herzerkrankungen leidet! Unmengen an Flüssigkeit können  nämlich das Blut stark verdünnen und die Natriumkonzentration so weit absinken lassen, dass der Elektrolythaushalt im Körper aus dem Gleichgewicht gerät.

Bleibt kritisch, glaubt nicht alles! Nur der Erfolg gibt euch recht.

Herzlichst, BiggY

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