Glück

                                                                                (Bild:rittersporn)

Ich freu mich schrecklich gerne, deshalb bin ich am liebsten glücklich. Dann tanzen scheinbar tausend Ameisen mit hochhackigen Stiefeln über meine Seele, in mir explodiert ein Feuerwerk aus Endorphinen.
Manch ein Zeitgenosse jedoch benötigt das unbekleidete Grauen, um beglückt zu leben. Er hausiert mit ersonnenen Lebensdramen, hat täglich drei bis zwölf verschiedene hervor zu zeigen. Mit detektivischer Akribie sucht und findet er Furchtbarkeiten. Sind eigene vorübergehend abgenutzt, schmachtet er nach anderer Leute Elend, ergötzt sich an Fremderkrankungen. Für die Randfiguren dieser Menschlein ist solch ein Verhalten anstrengend. Wenn´s glücklich macht, ist jedes Mittel recht, sagt man.
Ist es?
Warum sind manche Leute lieber Schiffspassagier als Möwe?
Freuen wir uns lieber an all dem Wunderbaren, was uns täglich begegnet. Was wir so oft übersehen: Dem Lächeln des Autofahrers neben uns. Der Bedienung im Eiscafé, die zwar zweimal nachfragte, was wir bitte-schön-entschuldigung noch mal bestellt hatten, trotzdem den Eisbecher mit statt ohne Sahne bringt- uns aber aber mit ihrer strahlenden Freundlichkeit zum Lachen verleitet. Dem Glückspfennig, den wir gefunden haben, obwohl wir schon lang von Heller und Pfennig zu Euro und Cent gewechselt haben...
Öffne Herz und Augen.
Schau hin, und deine Liste wird ellenlang werden.
Herzlichst, Birgit


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