Urlaubs-Geld



                                                                (Bild:mindchanger)
Da gibt es diese Untersuchung, von der alle Psychologen und Psychotherapeuten hören.

Kennst du das (von früher)? Du rufst jemanden von einer Telefonzelle aus an, hängst am Ende ein, die Münze rasselt ihren Weg hinab. Du kontrollierst, ob sie vielleicht ins Geldrückgabefach gefallen ist. Finger rein, fühlen, nichts. Eine kaum wahrnehmbare Enttäuschung?

Im Test deponiert man zuvor ein kleines Geldstück dort. Der Anrufer findet es am Ende seines Gespräches, steckt es ein und tritt aus der Zelle auf die Straße. Direkt vor ihm kreuzt nun eine Testperson seinen Weg. Ein Stapel Akten fällt ihr auf den Bürgersteig. Wer bückt sich und hebt mit auf?
29 % der Leute helfen. Normalerweise. Bei denen, die gerade die Münze gefunden haben, sind es 71 %. Der Grund: sie haben soeben ein kleines Glück erlebt und geben es gutgelaunt weiter.

Gestern am Strand fand ich 50 Cent und musste sogleich schmunzeln. Ich bezahlte mein Parkticket, schob die Münze in das Geldwechselfach des Automaten. Hinter einem Pfeiler beobachtete ich einen griesen Greis, der kurz nach mir den Betrag seiner Parkgebühr in den Schlund des Automaten warf. Dabei murmelte er etwas von "unverschämte Preise, will doch das Parkhaus nicht kaufen." Dann fand er das Geldstück. Er blickte sich um, fischte es aus dem Fach, prömmelte es in seine Hosentasche und schlurfte mit einem grinsendem "ha!" davon.
Vielleicht könnte man, wie früher Kettenbriefe, solch kleine Gesten verschenken. Wenn sie jemanden ein Lächeln entlocken, hat sich dieser kleine Einsatz gelohnt, oder?
Herzlichst, BiggY