Die Not der Reichen


Eine Kamingeschichte
Neulich habe ich die Geschichte über Ben und einen Clochard geschrieben. Heute lese ich einen Nachricht in der englischen Presse:
Die Studentin Dominique H. befand sich in Anfang Dezember in einer kalten Nacht in einer eiskalten Notlage. Sie hatte ihre Bankkarte verloren, Bargeld hatte sie nicht mehr, ihr Handy war tot. Ein Obdachloser bemerkte ihre Not, ging auf sie zu. Er hatte drei Pfund in seinem Hut, bot ihr diese für ein Taxi an, damit das junge Mädchen unbeschadet Heim käme.
Dominique H. mochte das herzliche Angebot nicht annehmen. Aber sie startete am Tag darauf eine große Semmelaktion, um diesem Mann auf die Beine zu helfen. Dieser bekam keinen Job, weil er keine Meldeadresse vorweisen konnte, und keine Wohnung, weil er arbeitslos war.
Was mich immer wieder berührt ist die Großzügigkeit der Mittellosen. Ist es, weil sie wissen, wie weh Garnichts-Haben tut? Sind sie dadurch zu besonderer Empathie fähig?
Ich kann auch keine Riesenbeträge spenden, aber im Kleinen tue ich, was ich kann. Wie  die wunderbaren Ärzten-ohne-Grenzen: ich gebe meine Zeit für diejenigen aus, die sich einen Besuch in meiner Privat-Praxis nicht leisten könnten.
Nach über zwanzig Jahren kann ich nur sagen, dass viele zwar nicht ihr letztes Hemd, aber doch ihren vorletzten Euro spenden. 
Ich bin der Meinung, unsere Welt ist viel weniger schlecht, als man das manchmal meint. Es gibt auch schöne Seiten. Und die wollen wir gern miteinander teilen. 
Herzlichst, BiggY

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